Landschaft
Brandenburg ist das fünftgrößte Flächenland Deutschlands. In vielen Teilen Brandenburgs gibt es viel Land und wenig Städte, Dörfer und Straßen. Nur ein kleiner Teil der uns umgebenden Landschaft ist mit Beton und Asphalt bedeckt. Diese Fläche nennen wir versiegelte Fläche. Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gesamtfläche für den Kreis Potsdam-Mittelmark liegt unter 11 %. Waldflächen nehmen ca. 30–40 % und landwirtschaftliche Flächen ca. 40–50 % der Gesamtfläche ein.
Bodenfläche
Im deutschlandweiten Vergleich hat nur Mecklenburg-Vorpommern einen kleineren Siedlungs- und Verkehrsflächenanteil. Der Großteil Brandenburgs besteht aus Wald, Äckern und Wiesen.
In Potsdam-Mittelmark (PM) prägen Landwirtschaft (ca. 45 %) und Wald (ca. 40 %) unsere Landschaft. Langsam aber stetig schrumpft dieser Teil während Städte und Dörfer wachsen.
Seit 1996 ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Potsdam-Mittelmark (also der mit Gebäuden, Straßen, etc. bedeckte Boden) um mehr als 3800 ha gewachsen (Stand 2021). Das entspricht durchschnittlich 0,4 Hektar pro Tag (etwa 2/3 eines Fußball-Bundesliga Spielfeldes*). Aktuell schreitet die Versieglung von Fläche immer weiter voran. Es wird mehr und mehr Fläche bebaut.
*Ein durchschnittliches Fußballfeld der Bundesliga ist 105 Meter lang und 68 Meter breit, das sind 0,714 ha.
Landwirtschaft
In Brandenburg gibt es wenige große Landwirtschaftsbetriebe. In den letzten 20 Jahren haben über 1500 Landwirtschaftsbetriebe aufgegeben.
Im deutschlandweiten Vergleich sind in Brandenburg die Betriebsflächen groß und die Viehbestände (bezogen auf Rinder und Schweine) klein.
In Brandenburg dominiert der Ackerbau gegenüber der Tierhaltung. Es gibt mehr Betriebe, die den Boden bewirtschaften, als Tiere halten.
In der landwirtschaftlichen Nutzung der Böden unterscheidet man zwischen Grünland (Wiesen und Weiden), Dauerkulturen (wie z.B. Obst- und Beerengehölze) und dem Ackerland, auf dem jedes Jahr etwas anderes angebaut wird. Grünland und Dauerkulturen werden nicht „umgebrochen“ oder gepflügt.
In Potsdam-Mittelmark gibt es im Vergleich zu anderen Landkreisen viele tierhaltende Betriebe. Die meisten Betriebe halten Rinder.
Ackerbau und Grünland dominieren das Landschaftsbild in Potsdam-Mittelmark. Nur 9 % der Fläche werden mit Dauerkulturen (z.B. Obstbäumen) bewirtschaftet. Auf den Ackerflächen wächst Getreide (hauptsächlich Weizen, Roggen und Gerste), Silomais (Grünernte) und Raps (Ölfrucht).
Wald
In Brandenburg gibt es viel Wald. Mehr als ein Drittel der Landesfläche ist mit Wald bedeckt. In Potsdam-Mittelmark sind es sogar 40 %. Der Großteil davon ist Kiefer (70 %). Doch so war es nicht immer. Vor der intensiven Nutzung des Waldes durch den Menschen waren es Buchen und Eichen, die den Wald dominierten. Durch den hohen Bedarf an Brenn- und Bauholz wurde der Wald immer stärker bewirtschaftet. Die Böden und das Ökosystem Wald leiden zunehmend unter der starken Bewirtschaftung. Extreme Hitze, ausgetrocknete Böden mit wenig pflanzenverfügbarem Wasser und immer tiefer fallende Grundwasserspiegel machen den Bäumen zu schaffen. Der aktuelle Waldzustandsbericht zeigt: nur noch jeder zwölfte Baum in Brandenburg ist gesund.
„Ohne Schäden“ = Schadstufe 0
„Warnstufe“ = Schadstufe 1
„deutliche Schäden“ = Schadstufe 2-4
Schadstufe 0: Nadel- / Blattverlust bis 10 %; ohne sichtbare Kronenverlichtung
Schadstufe 1: Nadel- bzw. Blattverlust von 11 – 25 %; Warnstufe (schwache Kronenverlichtung)
Schadstufe 2: 26 – 60 %; mittelstarke Kronenverlichtung
Schadstufe 3: 61 % und mehr; starke Kronenverlichtung
Schadstufe 4: 100 %, abgestorben
Insbesondere die letzten trockenen Jahre haben den Bäumen sehr zu schaffen gemacht. Das kann man an dem deutschen Waldzustand erkennen.
Die Gesundheit des Waldes wird am Zustand der Baumkrone (den "Kronenschäden") beurteilt. Dazu wird ein kranker Baum mit einem gesunden (ungeschädigten) Baum verglichen, und sowohl die "Kronenverlichtung" (der Verlust an Blättern und Nadeln) als auch die "Kronenvergilbung" (die Gelbfärbung der Nadeln und Blätter) des Baumes beurteilt.
Ein Baum, der mehr als ein Viertel seiner Nadel- bzw. Blattmasse verloren hat oder eine starke Kronenvergilbung aufweist, wird als "deutlich geschädigt" bewertet. Der Anteil deutlicher Schäden bestimmt maßgeblich den Waldzustand.
Je kleiner die Werte für die Kronenverlichtung ausfallen – also je belaubter oder benadelter die Baumkronen – desto besser der Kronenzustand und desto gesünder der Baum.
Unsere Landschaft im Klimawandel
Es wird wärmer im Fläming. Seit 1960 wurde ein Anstieg der Temperatur (Jahresmittel) um 0,7 °C gemessen. Vorhergesagt wird eine Erwärmung in den nächsten 30 Jahren zwischen 1,2 °C und 2,8 °C. In der Grafik unten sind die Abweichungen (Anomalien) der letzten Jahre vom langjährigen Duchschnitt (gemessen in der Messstation in Wiesenburg) dargestellt.
Nicht nur die durchschnittliche Jahrestemperatur verändert sich, sondern es kommt zu Verschiebungen innerhalbs eines Jahres. Die Witterungsbedingungen der letzte Jahre zeichnen sich durch saisonale Abweichungen des Niederschlages und der Temperatur vom langjährigen Durchschnitt ab. Die Grafik unten stellt Abweichungen einzelner Monate dar. Die blauen Balken stellen dar ob es im jeweiligen Monat mehr oder weniger als der langjährigen Durchschitt geregnet hat. Die rote Line zeigt an ob es heißer oder kälter war als normal. Das bedeutet, es war in einigen Monaten trockener (negative Abweichung des Niederschlags/blauer Balken) und wärmer (positive Abweichung der Temperatur/rote Linie).
Tatsächlich regnet es nicht weniger. Stattdessen verteilt sich der Regen anders.
In den letzten 100 Jahren hat sich die durchschnittliche Niederschlagsmenge im gesamten Jahr nicht verändert. Immer öfter haben wir stattdessen Starkregenereignisse.
Die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel haben drastische Folgen auf den Wasserhaushalt. Die sogenannte klimatische Wasserbilanz (Differenz aus den täglichen Niederschlagsmengen und der potentiellen Verdunstung auf Grasflächen) fällt negativ aus. Es verdunstet also mehr Wasser als über den Niederschlag nachgeliefert wird. Damit fehlt Wasser im Boden, die Wasserbilanz ist negativ und es findet keine Grundwasserneubildung statt.
Die Grafik unten stellt die kumulative Klimatische Wasserbilanz dar. Jeder Tropfen Regen wird über das Jahr addiert, jeder verdunstete Tropfen wird wieder davon abgezogen.
Das Wetter wird extremer. Es gibt mehr heiße Tage. Die Anzahl an Eistagen im Winter nimmt dagegen ab.
Maßnahmen & Projekte
Zum Thema Landschaft leisten folgende Maßnahmen (weiß) und/oder Bürger*innenprojekte (grün) ihren Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung in Bad Belzig.