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In den letzten Monaten haben wir intensiv daran gearbeitet, den Ist-Zustand des Klimaschutzes in unserer Stadt zu analysieren und Ideen zu entwickeln, wie wir gemeinsam einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten können. Hierbei haben uns die Ergebnisse aus den Werkstatttreffen der Klimawerkstatt wertvolle Impulse gegeben. In einr kurzen Zusammenfassung unserer Agenda möchten wir nun unsere Erkenntnisse und Empfehlungen vorstellen und einen Ausblick geben, wie wir zukünftig den Klimaschutz in Bad Belzig vorantreiben wollen.
Wasserdargebot
Der Fläming ist durch Feinsande aus der Eiszeit überlagert. Daher gibt es tiefer liegende, große Grundwasserleiter und- reserven. Somit ist die Gefahr der Wasserknappheit zunächst geringer einzuschätzen als in anderen Regionen Brandenburgs. Allerdings sinkt der Pegel des Grundwassers jährlich um etwa drei Zentimeter und wird voraussichtlich weiter absinken.11 Wasser ist noch relativ günstig und wird in Dürreperioden großzügig in der Landwirtschaft und in privaten Gärten eingesetzt.
Auswirkungen des Klimawandels und Herausforderungen
Die Trockenheit als Folge der Klimakrise ist im Fläming bereits durch die geringen Jahresniederschlagsmengen zu beobachten. Sie wird Folgen für Vegetation und Gewässer haben. Durch Starkregenereignisse als weitere Klimawandelfolge erodiert der ausgetrocknete Boden. Ein großer Teil des Niederschlagswassers fließt nach solchen Starkregen in die Kanalisation oder in Vorfluter ab und trägt nicht zur Grundwasserneubildung bei. Geringe Niederschlagsmengen und Starkregenereignisse wirken sich daher negativ auf den Tiefengrundwasserbestand aus. Das Regenwasser braucht ca. 50 Jahre, um durch die Sand- und Gesteinsschichten in den Grundwasserleiter zu gelangen. Das heißt, die Wasserknappheit im Fläming wird sich zeitversetzt bemerkbar machen.
Durch den Obstanbau in der Region gibt es im Landkreis Potsdam-Mittelmark einige wasserintensive Kulturen. Wenn das Wasser aus Oberflächenwasser durch Starkregen und weniger Regen zunehmend wegbleibt, wird es sich auch negativ auf das Tiefengrundwasser auswirken. Die Steuerung wird bisher über die Erteilung von Wasserrechten vorgenommen. Brunnen im privaten Gebrauch müssen hingegen nur angezeigt und nicht genehmigt werden. Ihre Zahl hat in den letzten Jahren rasant zugenommen.
Sollte zudem das in Planung befindende Wasserwerk in Niemegk umgesetzt und zur Wasserversorgung Berlins genutzt werden, sind die Grundwasserbestände der Region sehr viel schneller gefährdet. Auch die zunehmende Versiegelung der Flächen durch Neubauten, Straßen und Wege bedeutet, dass Wasser durch Abfluss verloren geht, welches andernfalls ins Grundwasser sickern könnte. Vorbehaltsgebiete in der Region, die aufgrund ihres hohen Grundwasservorkommen geschützt waren, wurden abgeschafft.
Hochwasser wird in der Region voraussichtlich kein Problem darstellen, aufgrund der flachen Geomorphologie und den wenigen Oberflächengewässern in Form von Flüssen oder Seen
Wasserqualität
Regelmäßige Wasserqualitätskontrollen im Fläming ergeben nach Angaben der Stadtwerke Bad Belzig eine sehr gute Trinkwasserqualität. Das Wasser ist sehr rein und braucht lediglich Aufhärtung und Eisenentzug. In den oberen Schichten ist eine überdurchschnittliche Nitratbelastung festzustellen. Diese rührt von Düngemitteln aus der Landwirtschaft, deren Einsatz bereits gesetzlich schärfer begrenzt wurde. Durch die lange Sickerzeit des Niederschlags in das Grundwassers sind Veränderungen hier nur in langen Perioden festzustellen und zeigen um mehrere Jahrzehnte versetzte Auswirkungen. Das gilt auch für den Eintrag von Pharmazeutika oder Mikroplastik, der ebenfalls noch nicht festzustellen ist, aber voraussichtlich ein Problem darstellen wird. Stoffe, die nicht durch die Kläranlagen gefiltert werden, landen später im Grundwasser und können Probleme bei der zukünftigen Wasserversorgung verursachen.